Die generationsspezifische Herausforderung

2021 jährt sich der Atombombenabwurf über Hiroshima und Nagasaki zum 76. Mal. Wie viele Überlebende werden in fünf oder zehn Jahren noch am Leben sein?

Die Stimmen der Überlebenden

Niemand hat sich mehr dafür eingesetzt, die schreckliche Realität des Atomkrieges zu vermitteln, als die Hibakusha, die Überlebenden der Atombombenkatastrophen von Hiroshima und Nagasaki. Durch Wort und Tat, Kunst und schriftliche Zeugnisse erzählen sie uns von den Schrecken einer Vergangenheit, die die meisten von uns am liebsten vergessen möchten. Sie engagieren sich für die Zukunft und sind fest entschlossen, dass niemand auf der Welt jemals wieder das Grauen erleiden soll, das ihnen selbst widerfahren ist.

Oben: Ein Überlebender fordert US-Politiker auf, Hiroshima und Nagasaki zu besuchen, Washington, 1985

Schwindendes Bewusstsein

Eine 2010 von der SGI durchgeführte Umfrage ergab, dass nur 59,2% der jungen Amerikaner zwischen 13 und Anfang 30 wussten, dass die USA Atomwaffenarsenale besitzen. Und nur 43,2% der Jugend in Großbritannien wussten, dass ihr Land als Atommacht gilt.

Besitzt Ihr Land Atomwaffen?

Quelle: A Survey on Public Awareness of Nuclear Weapons in 8 Countries, 2010, SGI

„Wir blicken so weit voraus, damit jede Entscheidung, die wir treffen, auch noch dem Wohl der siebten Generation nach uns dient.“

Oren Lyons

Häuptling des Onondaga-Indianerstammes

„Die Atombombe wird jetzt 65 Jahre alt. Sollten wir sie nicht langsam in Rente schicken?“

BANg (Ban All Nukes Generation), 2010

Hibakusha Stories

Hibakusha Stories ist eine Initiative zur Abrüstungserziehung, die im Oktober 2008 ins Leben gerufen wurde. Dabei geben Überlebende der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki ihre Erfahrungen an die nächste Generation weiter, mit dem Auftrag, eine atomwaffenfreie Welt zu erschaffen.

IPPNW
Medizinstudenten

Durch das Nuclear Weapons Inheritance Project (NWIP) wollen studentische Mitglieder der Ärztevereinigung Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW) auf die humanitären Folgen einer von Militärmacht und Atomwaffen geprägten „Sicherheitspolitik“ aufmerksam machen. Die Organisatoren der NWIP-Workshops versuchen, die jüngere Generation zu einer Beteiligung an Abrüstungsinitiativen auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene zu ermutigen.

BANg
(Ban All Nukes Generation)

Viele junge Europäer haben an der Überprüfungskonferenz zum Atomwaffensperrvertrag 2005 in New York teilgenommen und eine Stellungnahme an die versammelten Staatsvertreter gerichtet. Nach der Konferenz gründeten sie das europäische Netzwerk BANg – Ban All Nukes Generation. Auch in den USA und Neuseeland gibt es mittlerweile BANg-Organisationen. Sie alle wollen unter Jugendlichen ein Bewusstsein für die Atomwaffenproblematik schaffen und so für eine atomwaffenfreie Zukunft kämpfen.

James Martin Center for Nonproliferation Studies (CNS)

Das James Martin Center for Nonproliferation Studies (CNS), gegründet 1989, bekämpft die Verbreitung von Massenvernichtungswaffen durch Ausbildung von Nichtverbreitungsspezialisten und Bereitstellung von Informationen und Analysen. Das CNS am Monterey Institute of International Studies ist die größte Nichtregierungsorganisation, die sich ausschließlich mit der Forschung und Wissensvermittlung im Bereich der Nichtverbreitung von Waffen beschäftigt.